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Die Herausforderung? Der Maßstab!

    Du scheinst die Herausforderung angenommen zu haben und beschäftigst Dich mit Spur Z bzw. der Mini Club Version von Märklin. Toll! Aus meiner Sicht gibt es zwei Varianten: Entweder man eine Modellbahnanlage geschenkt bekommen, geerbt, oder irgendwo mal in der Hand gehabt. Oder man hat davon gehört, vielleicht auf YouTube bzw. im TV gesehen oder beim Durchblättern entdeckt.

    Der entscheidende Unterschied: Im ersten und besten Fall hat man eine Größenvorstellung, auf was man sich da einlässt – im zweiten Fall nicht unbedingt. Die Größe sollte man auf jeden Fall richtig einschätzen können. Spur Z ist nämlich winzig!

    Herausforderung 1: Der Maßstab

    Der Maßstab 1:220 ist wirklich winzig. Zum Vergleich: Eine etwas „modernere“ Lok, zum Bespiel aus der Baureihe 111 (BR 111) ist etwa so groß wie mein kleiner Finger. Bei einem zierlichen Menschen vielleicht Daumengroß. Ein Wagon zur Personenbeförderung könnte etwa so groß sein, wie ein Kugelschreiber, eine kleine Dampflok (z.B. eine BR 89) ist in etwa so groß wie 2 Glieder meines kleinen Fingers, Güterwagons ein wenig länger.

    Und winzig sind logischerweise auch alle Bauteile, aus denen die Fahrzeuge zusammen gesetzt sind. Filigran trifft es in etwa ganz gut. Die Werkzeuge müssen da natürlich mitmachen. Bedeutet: Werkzeuge von Feinmechanikern und. Uhrenmachern kommen zum Einsatz. Eine Lupe wird oft benötigt und Zittern ist ein No-Go.

    Der Maßstab ist 1:220, das weißt Du sicher. Ein „echter“ Meter entspricht ca. 0,45 Zentimetern, also 4,5 Millimetern. Jeder Schriftzug, jede Leuchte muss entsprechend umgerechnet werden. Das gelingt natürlich nur in etwa und wird deshalb von vielen Modellbahnern als Kritikpunkt geführt. Die Kupplungen sind z.B. überdimensional groß. Fahrwerk oft nicht so ganz Maßstabsgetreu.

    Die kleinste Nenngröße?

    Nun ja, das war Spur Z einmal. Richtig heißt es übrigens Nenngröße statt „Spur“, diese wird noch einmal in Spurweiten unterschieden. Die Normalspur Z entspricht einer Spurweite von 6,5mm. Noch kleiner sind die Nenngrößen ZZ (2005) und T (2007) – beide von japanischen Herstellern gebaut.

    Ich frage mich ernsthaft, ob das noch handhabbar ist. Nun ja, faszinierend ist es auf jeden Fall. Aber es kommt ja nicht auf die Größe an, wie man immer wieder hört. Ich widme mich gerne der Herausforderung der Spur Z – denn es ist auf jeden Fall eine Herausforderung!

    Herausforderung 2: Deine Physis

    Wenn Du wie ich Spaß an Dingen im Miniaturformat hast, könnte eine Modellbahn im Maßstab 1:220 durchaus etwas für Dich sein. Vorausgesetzt Du zitterst nicht, siehst gut (mit oder ohne Brille), oder hast eine gute Lupe.

    Ich habe von einigen älteren Zettis gehört, dass sie ihr Hobby aufgeben mussten, weil die vielen kleinen Bauteile und Anlagenkomponenten nicht mehr beherrschbar waren. Da ist Frust schnell vorprogrammiert, gerade wenn Du nicht sehr geduldig bist.

    Herausforderung 3: Deine Werkstatt

    Deine Werkstatt sollte für die Bearbeitung kleiner Modelle ausgestattet sein. Am besten Du

    • hast ein gutes Ordnungssystem für viele kleine Bauteile
    • besitzt hochwertiges Feinmechaniker-Werkzeug
    • kannst mit einer hochwertigen Lötstation umgehen.

    Was spricht für die Spur Z?

    Häufig wird die kleine Größe als Platzvorteil gehandelt und das stimmt sicherlich im Vergleich zu anderen Nenngrößen. Man sollte sich aber keinen Illusionen hingeben. Als maximale Steigung werden maximal 3%, besser 2,5% empfohlen – das entspricht 3cm auf einen Meter. Für die Abfahrt in einen tiefer gelegten Schattenbahnhof sollte man schon 2 Meter Länge einplanen. Mit einer Tischlerplatte als Untergrund (1-2cm Höhe) wird das schon knapp. Ich würde sogar sagen, es ist eine Schnappsidee, weil man ob der geringen Etagenhöhe nur mit viel „Gefummel“ an eine entgleiste Lok im Schattenbahnhof kommt. Dafür gibt es aber Lösungen.

    Bist Du Teppichbahner (also ohne fest verbaute Anlage)? Auch dann könnte könnte Dir das Filigrane Gleismaterial einen Strich durch die Rechnung machen. Die Märklin Gleisverbinder sind winzig kleine Metalllaschen, die schnell verbiegen und ausleiern.

    Und eine weitere Besonderheit sollte man im Blick haben: Die Kontaktfläche von Rädern auf Gleisen ist klein. Jeder Fussel, jedes Staubkorn wird (gerade in Verbindung mit Schmiermitteln) zu einer regelmäßigen Herausforderung.

    Spurweite für Liebhaber

    Klingt alles nicht so gut? Mag sein, jede Spurweite hat Ihre Herausforderung. Die eine kann nur im Garten aufgebaut werden, eine andere benötigt für mehrere Modulplatten ohne Weiteres 20, 30 oder 40qm Raum. Und Spur Z ist eben filigran gearbeitet und deshalb schön.

    Wer Spur Z fährt, zählt sich übrigens zu den Zettis – und davon gibt es nicht wenige. Eine tolle Community, die sich gegenseitig gerne unterstützt. Kleinere, harmlose Glaubenskriege inklusive.

    Falls Du jetzt erst recht neugierig geworden bist: Super! Herzlich Willkommen bei den Zettis!

    2 Gedanken zu „Die Herausforderung? Der Maßstab!“

    1. Pingback: Analog oder Digital? - Spur Z

    2. Pingback: Digitaldecoder Hersteller - Spur Z

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